Angstabbau in Narkose?

Narkose
Manche Betroffene wollen eine Behandlung "nur in Narkose".
In der Regel sollte Narkose, wenn überhaupt nötig, nur ein Baustein der zahnärztlichen Behandlung sein. 
Seien Sie vorsichtig, wenn Ihnen suggeriert wird, die Angst mache eine Narkose unbedingt notwendig und durch die Behandlung in Narkose würde die Oralophobie dauerhaft geheilt.
Diese Aussage ist falsch. Narkose heilt keine Angst. 
In Narkose können nur bedingt gute Behandlungen stattfinden, weil gute umfangreiche zahnmedizinische Leistungen in der Regel nur in mehreren, aufeinander aufbauenden Schritten und manchmal über längere Zeiträume erbracht werden können. 
Auch ist das gesundheitliche Risiko einer Narkose im Vergleich zu einer lokalen Betäubung viel höher. 
Seien Sie auch vorsichtig bei immens hohen Kostenvoranschlägen!
Unserer Erfahrung nach schätzen Angstpatienten den Zustand ihrer Zähne häufig wesentlich schlechter ein, als er tatsächlich ist. 
Oft können Zähne mit wenig Aufwand erhalten werden. Dies ist sehr viel schonender und außerdem erheblich preisgünstiger als die Zähne durch Implantate zu ersetzen.
Eine Narkose ist nur bei ca. 5-8% der Patienten wirklich notwendig.
Es gibt Situationen, die für den Patienten nur einmal vorkommen (z.B. das Entfernen vieler Zähne, größere Operative Maßnahmen). Hier kann eine Narkose angezeigt sein, diese Empfehlung gilt dann aber nicht nur  für Angstpatienten.
Und dann gibt es eine sehr kleine Gruppe von Betroffenen, bei denen ohne Narkose wirklich keine Behandlung möglich ist. 
Hier kann nach der ersten Narkose-Behandlung der Durchbruch zu einer "normalen" Oralophobietherapie stattfinden, d.h. ein normales Anti-Angst-Training kann eingeleitet werden.
In allen diesen Fällen ist die Narkose aber eine Kassenleistung und muss nicht privat bezahlt werden!
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Oralophobiker auch gar keine Narkose wollen, weil sie lernen möchten, ihre Angst zu besiegen. 
Dies hat den Vorteil, dass sie nach der Oralophobietherapie im Grunde überall (z.B. auch im Urlaub, wo es keine Zahnärzte mit Narkoseangebot gibt) bei Behandlungsbedarf zum Zahnarzt gehen können.

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